Essen, 08.09.2020 – Was passiert, wenn ich bestrahlt werde? Zukünftig soll krebskranken Kindern, die am Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE) behandelt werden, ein ganz besonderer Helfer zur Seite stehen: Ein kleiner NAO-Roboter kann die jungen Patientinnen und Patienten spielerisch bei der Vorbereitung auf die Therapie begleiten und so auch Ängste nehmen. Die PSD Bank Rhein-Ruhr unterstützt das Förderprojekt der Stiftung Universitätsmedizin Essen mit 15.000 EUR.
Ein Roboter als Helfer für krebskranke Kinder
14.09.2020: PSD Bank Rhein-Ruhr unterstützt smartes Förderprojekt der Stiftung Universitätsmedizin am WPE mit 15.000 EUR
Die Protonentherapie am WPE gilt als besonders schonende Form der Strahlentherapie. Sie wird daher besonders häufig bei krebskranken Kindern angewandt. Die Kinder kommen aus der ganzen Welt ins WPE und die Behandlungen erfolgen in der Regel über mehrere Wochen.
Der Vorteil: Die äußerst präzise Bestrahlungsmethode kann das umliegende gesunde Gewebe bestmöglich schützen. Die Herausforderung: Nur wenn Patienten sich nicht bewegen, kann die Technik ihre volle Präzision entfalten. Das erfordert vom Kind Geduld und Mitarbeit.
Hierbei kann ab sofort ein kleiner Roboter Helfer und Mutmacher sein. Zusammen mit dem humanoiden NAO-6-Roboter können die Kinder die Behandlungssituation vorab simulieren. Der neue Begleiter der jungen Patientinnen und Patienten aus aller Welt spricht und versteht 20 Sprachen. „Die Idee, einen Roboter als Helfer für krebskranke Kinder einzusetzen, hat uns von Anfang an begeistert. Diese innovative und einzigartige Herangehensweise spiegelt die aktuellen Entwicklungen in Richtung digitaler Unterstützung in der Krankenversorgung wieder. Wir freuen uns, das Projekt von Anfang an mitbegleiten zu können“, erläutert Dr. Martin Münstermann von der PSD Bank Rhein-Ruhr. Das Unternehmen hat die Stiftung Universitätsmedizin bei der Anschaffung des Roboters mit einer Spende in Höhe von 15.000 EUR unterstützt.
In einem nächsten Schritt soll am WPE ein Modell des Behandlungsgeräts in passender Größe gebaut werden. Durch Rollentausch können die Kinder zu Ärzten und MTRAs, der Roboter zum Patienten werden. Die jungen Patientinnen und Patienten übernehmen dabei bewusst eine aktive Rolle. „Ich bin sicher, dass die Interaktion mit dem Roboter die Kinder in den Bann ziehen wird, und sie so ihre Angst vor der Behandlung überwinden können. Wir wollen lernen, wie wir das mit NAO am besten erreichen können; das wäre ein toller Erfolg. Das wird eine aufregende Zeit für die Kinder, aber auch für uns. Die ersten Übungen mit dem Roboter haben selbst uns Erwachsenen unglaublich viel Freude bereitet. Wir sind überzeugt, dass in dem Ansatz ein großes Potential steckt“, erklärt Prof. Dr. Beate Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie und Ärztliche Leiterin des WPE.
„Angebote wie der NAO-Roboter können ein wichtiger zusätzlicher Baustein im Rahmen der Krebstherapie sein – sie können dazu beitragen, dass die Kinder die Behandlungssituation besser einschätzen und dadurch weniger bedrohlich wahrnehmen. Solche Angebote gehen jedoch über die medizinische Regelversorgung hinaus und können nur durch Spenden finanziert werden. Wir danken der PSD Bank Rhein-Ruhr für die großzügige Unterstützung dieses Projekts“, so Dr. Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin.