Energieausweis: Wichtige Informationen und Unterschiede zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis

Ein Energieausweis ist ein wichtiges Dokument, das Auskunft über die Energieeffizienz eines Gebäudes gibt. Er ist nicht nur für Eigentümer und Eigentümerinnen von Immobilien von Bedeutung, sondern auch für Mieterinnen und Mieter, da er Informationen darüber liefert, wie energieeffizient ein Gebäude ist und welche Kosten für Heizung und Warmwasser zu erwarten sind. In diesem Artikel werden die wesentlichen Inhalte eines Energieausweises erläutert und die Unterschiede zwischen dem Verbrauchs- und dem Bedarfsausweis aufgezeigt.

1. Die Bestandteile des Energieausweises

Ein Energieausweis enthält verschiedene Angaben, die Aufschluss über die energetische Effizienz eines Gebäudes geben. Dazu gehören unter anderem:

  • Energieverbrauch oder Energiebedarf: Hier wird der jährliche Energieverbrauch beziehungsweise der jährliche Energiebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche in kWh angegeben.
  • Baujahr und Wärmedämmung: Diese Informationen geben an, wann das Gebäude errichtet wurde und welche Maßnahmen zur Wärmedämmung getroffen wurden.
  • Art der Heizung und Energiequelle: Welche Art von Heizsystem (z. B. Gasheizung, Ölheizung, Fernwärme) im Gebäude verwendet wird und mit welchem Energieträger diese betrieben wird, wird ebenfalls angegeben.
  • Kennwert für den Energieverbrauch: Dies ist ein zentraler Wert, der die Energieeffizienz des Gebäudes beschreibt. Er wird als kWh pro Quadratmeter und Jahr (Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr) angegeben und gibt an, wie viel Energie das Gebäude im Jahr für Heizung und Warmwasser benötigt.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Energieeffizienzklasse, die durch eine Farb- und Buchstabenskala dargestellt wird:

  • Skala von A+ bis H: Die Energieeffizienz wird auf einer Skala von A+ (sehr effizient) bis H (sehr ineffizient) bewertet.
    • A+ bis B: Sehr gute bis gute Energieeffizienz (grün markiert)
    • C bis D: Durchschnittliche Energieeffizienz (gelb markiert)
    • E bis F: Mangelhafte bis unzureichende Energieeffizienz (orange bis rot markiert)
    • G bis H: Sehr schlechte Energieeffizienz (Worst Performing Building)

Die Farbskala hilft auf einen Blick zu erkennen, wie gut oder schlecht die Energieeffizienz des Gebäudes ist. Ein Gebäude mit einer guten Energieeffizienzklasse (z. B. A+) hat geringere Energiekosten und eine bessere CO₂-Bilanz als ein Gebäude mit einer schlechteren Energieeffizienzklasse (z. B. G oder H).

2. Unterschied zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis

Verbrauchsausweis

Der Verbrauchsausweis basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre. Dieser wird aus den Abrechnungen der letzten Jahre ermittelt, wobei sowohl die Heizkosten als auch die Warmwasserkosten berücksichtigt werden. Der Verbrauchsausweis ist in der Regel dann ausreichend, wenn das Gebäude bereits genutzt wird und eine ausreichende Datenbasis über den Verbrauch vorliegt.

  • Vorteil: Der Verbrauchsausweis spiegelt den tatsächlichen Energieverbrauch der Kundinnen und Kunden wider und ist deshalb praxisorientiert.
  • Nachteile: Der Verbrauch kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Hierzu gehört zum Beispiel die persönliche Heizgewohnheit der Bewohnerinnen und Bewohner. Daher ist der Verbrauchsausweis weniger aussagekräftig über die allgemeine Energieeffizienz des Gebäudes.

Bedarfsausweis

Der Bedarfsausweis basiert auf einer berechneten Schätzung des Energiebedarfs des Gebäudes. Dabei werden bauliche Gegebenheiten wie Wärmedämmung, Fensterqualität und Heiztechnik berücksichtigt. Der Bedarfsausweis ermittelt, wie viel Energie ein Gebäude theoretisch benötigt, um die gewünschten Raumtemperaturen unter standardisierten Bedingungen zu erreichen.

  • Vorteil: Der Bedarfsausweis ist unabhängig von den individuellen Heizgewohnheiten und zeigt, wie energieeffizient das Gebäude unter optimalen Bedingungen ist. Er ist daher besonders aussagekräftig bei der Einschätzung der Energieeffizienz eines Neubaus oder einer noch nicht bezogenen Immobilie.
  • Nachteile: Der Bedarfsausweis spiegelt nicht den tatsächlichen Energieverbrauch wider und kann daher von der realen Situation abweichen.

3. Fazit

Der Energieausweis ist ein unverzichtbares Dokument und gibt nicht nur Auskunft über die Energieeffizienz eines Gebäudes, sondern hilft auch dabei, mögliche Energiekosten besser abzuschätzen.

Die Wahl zwischen einem Verbrauchs- und einem Bedarfsausweis hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei der Verbrauchsausweis vor allem bei Bestandsgebäuden mit vorhandenen Verbrauchsdaten sinnvoll ist, während der Bedarfsausweis eine objektivere Einschätzung der Energieeffizienz ermöglicht, besonders bei Neubauten oder renovierten Gebäuden.

Für Kundinnen und Kunden, die sich eine energieeffiziente Immobilie wünschen oder ihre Energiekosten reduzieren möchten, ist es ratsam, den Energieausweis genau zu studieren und die jeweilige Energieeffizienzklasse zu beachten. Ein guter Energieausweis kann nicht nur helfen, Kosten zu sparen, sondern trägt auch zu einem nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen bei.